No. 156
Eile langsam!
Nach Monaten ist meine Streamingtechnik wieder in Betrieb, und so stieß ich auf HE XUN TIAN, der mit seinem Album „Paramita“ die Zwischenspiele liefert.
Das passt auch ganz gut, kommt doch ein Schwergewicht dieser Ausgabe mehr aus Japan als aus Düsseldorf. KLAUS DINGER & preJAPANDORF rufen uns einen der ganz Großen in Erinnerung. Seine Arbeiten hatten immer den Charme des Unfertigen, Amateurhaften. Trotzdem wussten viele davon zu gefallen. So zu gefallen, das selbst ENO und BOWIE nicht um ihn herum kamen.
Die letzten Arbeiten von DINGER sind von Ruhe und Intimität geprägt, eine Stimmung die auch unseren Eidgenossen nicht fremd ist. AKKU QUINTET gehen auf dem Grad eines modernen Jazz á la ECM, gepaart mit klassischem und improvisatorischen Reflexionen. Mal Echo, mal Steilwand.
Hat man dann erst einmal einen schönen Ort mit Blick in die Ferne gefunden, machen sich gerne Erinnerungen breit. Genau hier ist wird einmal mehr JOHAN ANGERGARD mit seinem Projekt THE LEGENDS unser Führer. Der Schwede greift diesmal voll in den Kessel Buntes der 80er Synthi-Pop-Klänge. Seine Miniaturen wissen zu gefallen, auch auf Gefahr hin vor unerwarteten Wänden kleben zu bleiben.
Wenn wir dann auf dem Gipfel stehen, kann es sein, dass wir aus irgendeinem Talkessel ganz ungewöhnliches zu hören bekommen. Blues auf der E-Gitarre, der sich immer mehr verfremdet, und zunehmend von Gebläse und Rhythmus mal überlagert mal verstärkt wird. Bis wir meinen mal Blues, mal Wüstenklänge und ein weiteres Mal Country oder New Orleans Jazz zu hören. Einfach grandios, was CHE CHEN und RICH BROWN unter 75 DOLLAR BILL zusammengehauen haben. OhrTopia!
Mitten im Abstieg erreichen uns schließlich noch fast tropische Klänge von XAVIER RUDs „Live in the Netherlands“. Ein schier unglaublicher Sound, den er hier in Utrecht abgeliefert hat. Irgendwo zwischen OZRIC TENTACLES, LEE SCRATCH, BURNING SPEAR, STEPHEN KENT und der Ausi Band GONDWANALAND. Annähernd! Fettes OhrenKino!
Euch also Gute Unterhaltung
& Gruß nach Hannover aus PB
Euer
Olaf