Es gab einmal eine Zeit, da fieberten viele Menschen, ob jung ob alt, den Neuveröffentlichungen von Musikern noch entgegen. Einige Künstler hatten sogar eine Art Kultstatus. Verpönt war, bei wem die nächste Scheibe wie die letzte klang. Je abgedrehter um so besser.
Unter den vielen Bands dieser Zeit galt vor allem PINK FLOYD als Muster für Veränderung, aber auch als Garant für Beständigkeit. Beständigkeit in Qualität und Ideenreichtum.
„Relics“ war meine erste Lieblingsscheibe, die ich nie als simplen Sampler wahrnahm. Denn fast alle Titel des Albums sind zuvor nur auf Singles erschienen, und einige sogar extra für „Relics“ entstanden.
„Ummagumma“ beeindruckte mit einem Bild-in-Bild Artwork und reichlich wilden Klängen, die ich damals keiner bestimmten Person zuschrieb. Heute erneut gehört, ist es vor allem Waters der zu überraschen weiß.
Gefolgt von viel Chaos und Unruhe trat „Wish You Where Here“ in mein Leben. Ein Meisterwerk, das heute wohl fast jeder kennt. Im Ranking lag es für mich immer vor „The Dark Side Of The Moon“. Selbst „Animals“ stufe ich bisweilen noch als das interessantere Album ein. Winfried Trenkler spiele damals "Animals" in seiner Sendung „Rock In“, noch bevor es in Deutschland überhaupt in den Läden stand. Wir saßen in der Land-WG am Bandgerät und lauschten jedem Ton.
Ende der Siebziger erst, im JZ Kamp in Bielefeld, kam ich in den Genuss des Films „Crystal Voyager“ von David Elfick aus dem Jahre 73. Im letzten fast 30 Minütigen Teil werden fantastische Surf-Szenen mit dem Track „Echoes“ von Pink Floyd untermalt, zu finden auf dem Album „Meddle“. Somit öffnete sich für mich erneut die Tür zu ihren Frühwerken „Meddle“, „Obscure By Cloud“ und „Atom Heart Mother“.
Abräumer meiner Jugend wurde dann allerdings „The Wall“. Hitzige Diskussionen wurden rund um diese Doppel-LP geführt. Ob es sich um ein innovatives neues Werk oder um ausgeschlachtete Altlasten handele, war Thema. Für mich ist es bis heute der gelungene Abschluss einer großen Zeit.
Trotzdem schafften es Pink Floyd noch bis hin zu „A Momentary Laps Of Reasen“ mit Überraschungen zu punkten. „Signs Of Life“, „Dogs Of War“ oder „On The Turning Away“ wirkten wie ein Fingerzeig in Richtung Waters. Ganz nach dem Motto "Jetzt erst recht".
Mit Ausgabe No. 135 verneigt sich weltklang vor dem Werk von Pink Floyd, und ich Danke dafür dabei gewesen zu sein.
Gruß
euer
Olaf